Vom Maggenberg zum Maggenberg
Tageswanderung vom 17. Juli 2019
Die Ruine haben wir links liegen gelassen. Buchstäblich. Nach kurzer Diskussion hat sich die Gruppe entschieden, auf den kurzen Abstecher zur Ruine Maggenberg zu verzichten, und hat damit eine längere Wartezeit auf den passenden Bus vermieden. Trotzdem, verpasst haben die drei Teilnehmerinnen und Teilnehmer kaum etwas an diesem sehr warmen Sommertag im Sensebezirk. Auf der Wanderung von Tafers zum oberen Maggenberg in der Gemeinde Alterswil gibt es viele Charakterzüge der Gegend zu geniessen.
Doch der Reihe nach. Nach Startkaffee auf der Terrasse des Restaurants St. Martin in Tafers machte die kleine Gruppe einen kurzen Abstecher zur Kirche und den Kapellen, wo es unter anderem eine hübsche, bildliche Darstellung des auf Jakobswegen bekannten «Hühnerwunders» zu bewundern gibt. Dann marschierten wir los über den Dorfplatz, wo das heutige Hotel Taverna steht. Das Gebäude war 1906 als Bahnhofsbuffet gebaut worden, weil es gleich mehrere Bahnprojekte gab. Tafers wäre, wenn alle Träume verwirklicht worden wären, Kreuzung für die zwei Bahnen Düdingen-Plaffeien und Freiburg-Schwarzenburg geworden. Die Bahnträume verflossen, wie das Wasser im tiefen Sensegraben.
Unsere Wanderung führte uns gegen den Maggenberg, wo einst die Stammburg der Maggenberger stand. Das einflussreiche Geschlecht stellte im dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert mehrmals den Schultheiss der Stadt Freiburg. Weiter ging es an der Felsgrotte vorbei und am Spital und Altersheim Maggenberg. Dann folgte der Herrensitz Maggenberg mit der hübschen, barocken Kapelle. Im Chrüzholz ging es dann wieder steil hinauf zum Juch und schliesslich zum Brunnenbergholz, von wo aus wir eine prächtige Sicht weit über die Stadt Freiburg, zum Moléson-Gebiet und zu den Freiburger Alpen genossen. Auf angenehmen Waldwegen erreichten wir das Pfaffhölzli und dann die Kapelle Zum Holz, die auf einer aussichtreichen Höhe steht. Durch das Seeliholz und das Spittelholz erreichten wir auf steiler Treppe abwärts den Seeligraben, den wir durchquerten um dann auf der anderen Talseite in einem tief in den Sandstein grottenartig eingeschnittenem Tobel Mittagspause zu machen. Den Namen des mystischen Ortes konnten wir nicht ausfindig machen. Seine schattige Kühle war willkommen, die vielen Mücken weniger. Wegen letzteren machten wir uns bald wieder auf den Weg, Richtung Schlatt und Ober Geriwil, wo wir auf ein privates Planetarium stiessen. Weiter ging es auf aussichtreichen Wegen und Strassen zum Weiler Hergarten, wo wir die Ende 20. Jahrhundert gefundenen Menhire bestaunen konnten, deren Herkunft offenbar nicht ganz geklärt sind.
Im Schübelholz schliesslich, beim 2011 errichteten Biotop gab es eine kleine Überraschung. Neu zweigt der Wanderweg rechts ab in den Wald, statt der Naturstrasse zu folgen. Der Weg führt reizvoll bis an den Rand des Sensegrabens, der sich hier in der Form einer imposanten Schlucht zeigt.
In Ober Maggenberg gönnten wir uns eine kleine Erfrischung in der Buure-Beiz, bevor wir dann, eben rechts an der Abzweigung zur Ruine vorbei über Umbertschweni zum Wilersgut gingen, wo ein TPF-Bus uns dann zurück nach Freiburg nahm.
17.07.2019, Simon Johner, Bilder: Simon Johner