B-TW 171 / 2023, Vom Sandstein ins Lindental

Vom Sandstein ins Lindental

Tageswanderung vom 18. Oktober 2023


Abwechslungsreiche Tour mit etlichen Überraschungen

Noch hüllen Nebelschwaden die Chrüzflue oberhalb Krauchthals zu. Ein Startkaffee im Hirschen Krauchthal ist nicht zuletzt deshalb angesagt. Doch auch danach zeigt sich das Wahrzeichen Krauchthals nur phasenweise. Wir steigen trotzdem hinauf. Zuerst zum imposanten ehemaligen Sandsteinbruch, wo alte Werkzeuge und Infotafeln von den unglaublichen Strapazen zeugen, die einst die Steinhauer in der Gegend auf sich nahmen.
Beim Aufstieg zur Chrüzflue überrascht die Wanderung schon ein erstes Mal. Denn die rund hundert Höhenmeter, die es zu bewältigen gibt, verlaufen auf Treppen und teilweise doch recht ausgesetzten Wegen auf den Sandsteinsporn über dem Dorf. Kurz vor dem aussichtreichen Pavillon drückt die Sonne gelegentlich durch.
Nach kurzer Rast geht es wieder steil hinab nach Krauchthal, vorbei am Friedhof, unterhalb der Justizvollzugsanstalt Thorberg hinein ins stille Lindental. Beim Forsthaus Tannbode ist es schon Zeit für einen Mittagshalt. Der anwesende Holzbildhauer, ehemalige Spenglermeister, Pontonier Hansruedi Petri lässt uns beim Forsthaus rasten und erzählt die eine oder andere Anekdote aus seinem Leben und zeigt uns seine imposanten Werke.
Wir steigen dann zum zweiten Mal auf, bis zum Vorder Geisme. Danach geht es auf einem attraktiven Weg, der jeweils vom 1. Februar bis zum 20. Juni aus Naturschutzgründen gesperrt ist, abwärts Richtung Lindental. Wir überqueren die Strasse und steigen auf der anderen Talseite wieder auf. Nur kurz wieder, aber eine ausserordentlich steile Rampe müssen wir hinauf bis zum Hof Wart bewältigen, wo eine veritable Gärtnerei mit noch immer schöner Blumenpracht überrascht. Sogar einen Feigenbaum gibt es hier. Und vier Gänse signalisieren, dass man fremdes Territorium betritt.
Der Talflanke entlang geht es dann weiter. Beim Langurain wartet schon die nächste Überraschung: zwei Esel mitten auf dem Weg. Die beiden Tiere begleiten die Wandersleute bis zum Ende der ihrer Weide. Sie lassen sich mit Geschenken aus dem Rucksack verwöhnen. So wandert der eine oder andere Apfel halt in den Eselmagen.
Danach wird es aussichtsreich. Man sieht die Berner Alpen und an der anderen Talseite Utzigen, weiter Vechigen, Worb.
Beim Weiterweg bei den Bauernhöfen vorbei gibt es weitere tierische Begegnungen, bevor sich der Weg dann allmählich Richtung Boll-Sinneringen senkt, wo wir denn RBS-Zug Richtung Bern erreichen.
Und ja, der Nebel war nur zu Beginn ein Thema. Ein paar Tropfen Regen zum Schluss trübten unseren Wandertag auch nicht.
Und ja, die Gämsen vom Lindental haben wir tatsächlich auch gesehen.

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18. Oktober 2023 / Simon Johner; Bilder: Simon Johner

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