Lötschentaler Höhenweg West
Tageswanderungen vom 15. Juni 2023
Vom Schnapskaffee zum Ferdener Güschtu
Nein, mit Schnaps fängt keine Wandervariation an. Aber lustig war es schon, dass der Wirt im Panoramarestaurant an der Bergstation der Lauchernalpbahn 14 Leute zum Schnapskaffee erwartet hatte. Ein Missverständnis hatte bei der Voranmeldung dafür gesorgt, dass bei ihm aus dem üblichen Startkaffee ein Schnapskaffee wurde.
Jedenfalls starteten wir die Wanderung bestens mit Kaffee ohne Geist und mit Gipfeli gestärkt von der sonnigen Terrasse auf der Lauchernalp. Und gleich tauchten wir ein in einen fantastischen Bergfrühling mit unzähligen, prächtigen Blüten. Teilnehmer Fritz Ruch sorgt mit seinem enormen Wissen dafür, dass die Blumen in allen Farben für uns auch Namen erhielten.
Mittagshalt machten wir auf der Kummenalp, beim mächtig tosenden Bach. Sehr schöne gelegene Alpen, grüne Bergweiden und immer wieder Aussichten über das ganze Lötschental machen diese Wanderung zum speziellen Erlebnis. Bis zur Faldumalp wanderten wir durch abwechslungsreiche Landschaften. Dann kam der Abstieg Richtung Ferden. Immer noch durch Flanken voller Bergfrühling.
In Ferden gibt es leider kein Restaurant und keinen Laden, um die Wartezeit auf das Postauto Richtung Goppenstein zu verkürzen.
Aber Kurt Eyer verkauft Kristalle, die er teilweise als Strahler selbst aus dem Berg geholt hat. Und Kurt Eyer hat auch Glacen zu verkaufen. Eine willkommene Abkühlung für uns.
Bald schon ergibt sich ein Gespräch und Kurt Eyer entpuppt sich als Original und Quelle vieler Geschichten. Es stellt sich heraus, dass der frühere Strahler lange in Thun gelebt und gearbeitet hat und für den EHC Thun das Tor gehütet hat. Man kenne ihn bis heute in Thun als Ferdener Güschtu…
Eine herzliche und interessante Begegnung, die einmal mehr Beweis ist, wie bereichernd das Wandern ist. Nicht nur wegen Blumen und Landschaften. Sondern auch wegen Menschen und Geschichten.
15. Juni 2023 / Simon Johner; Bilder: Hans-Peter Truttmann